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1359. Juni 5. Liegnitz.

Herzog Wenzel giebt der Stadt zu ihrer grossen Nothdurft einen Theil seiner Heide zu einer neuen Viehweide und zu Besserung der Brücken und Wehre.

Wir Wenczlaw, von gotes gnadin herczoge in Slesien der erste vnde herre czu Legnicz bekennen offinbar an desem briue allen den, dy yn zeen adir horen lezin, daz wir habin angezeen vnde bedacht den stetin willegin dinst vnsir lyben getruwen burger czu Legnicz, den si vns ofte getan habin vnde noch tun sullin, vnde wir habin von vnsen furstlichin gnadin vnde myldekeyt gegebin vnde vorlegin vnsir stat Legnicz czu irre grosir notdorft eyn teyl vs vnsir heyde czu eyner nuwen vyweyde in allen reynen vnde greniczin, alze her nach geschrebin stet, dy czu habin vnde czu haldin vry an alle beswervnge vngehindirt von vns vnde von vnsen nachkomelingen, von allen vnsen mannen amptluyten vnde anewaldin czu notdorft eres vyes czu besservnge irre brukkin vnde der were vnde ouch czu andirn zachin, wy yn daz nvczcze vnde beqwemelich mag gesin. Dy zelbe gobe vnde nvwe vyweyde zal sich an hebin an der stat aldin vyweyde vnde dy Lubenysche straze vf dy rechte hant, als man keygin Lubin czuyt nebin dem akkir czum Schoneburne bis an hern Magnus grenicz dy lenge, dez ist der nuwen vyweyde lenge. Dor nach obir dy twerch von hern Magnus grenicze bis an Stephans Trachen erste grenicz von synir erstin bis an sin leczte grenicz obir dy twere zal wendin dy nuwe vyweyde dor nach von der leczten grenicz, dy do stet an dem wege, der do geet dorch den Kobilgrunt kegin Wyreczehen vnde den zelbin wek her vor, der do geet vor den Swaczkinberg von deme Swaczkinberge her vor bis an das veld kegin Rychssinterne, daz ist dy andir lenge, her weder czu der stat an dy alde vyweyde; vnde daz dese gobe vnde gnade stete vnde gancz gehaldin werde von vns vnde von vnsin nachkomelingin, zo habe wir desin keginwortegin brif heysin schribin besteteget mit vnserem yngezegil an gehangin. Dis ist gescheen czu Legnicz vnde gegebin an der nesten mettewochin vor pyngisten alze man czelet vnde schribet nach gotes geburt tvsvnt vnde dryhvndirt iar in dem nevyn vnde fvmfczegistem jare, daz sint geczuyk vnsir getruwen her Petir von Redern, Fricze von Landiscron, Hanke Engilgir, Franczke der erbevoyt czu Legnicz, Heynke Bouch vnsir marschalk, Gvnczil von der Rotinkirche vnde Sidil von Brokotindorf vnserem schriber, deme dirre brif beuolen wart.

O. d. St. L. No. 95. An Schnüren von rother und grüner Seide das Wappensiegel in rothem Wachs. Bitschens Privilegb. LXVIIb- — Fehlerhaft und unvollständig gedruckt in: Sammter, Chron. v. L. S. 543.

Urkunden-Buch der Stadt Liegnitz und ihres Weichbildes bis zum Jahre 1455 - Herausgegeben dr Friedrich Wilhelm Schirrmacher - Liegnitz 1866